"Kein Unterwasserlaufband (UWL)" oder

 "Warum Du bei Deiner eigenen Physiotherapie normalerweise keine Aqua-Aerobic erwartest"


Suchst Du nach einem/r Hundephysiotherapeut*in, der/die ein Unterwasserlaufband besitzt?
Wurde Dir dazu geraten nur eine/n Therapeut*in mit einem solchen UWL auszusuchen?
Ich kann dieses Gerät nicht bieten, das stimmt, dafür habe ich meine Gründe, die ich Dir hier gerne präsentieren möchte.

Die Hauptaufgabe eines/r Therapeut*in ist das Arbeiten mit den Händen. Kein Gerät kann diese Arbeit ersetzen, wir Therapeut*innen müssen in der Lage sein mit unseren Händen "zu sehen". Wir müssen Gewebearten unterscheiden können, wir müssen wissen, was gehört dahin und was nicht, wir müssen dazu in der Lage sein, Läsionen (Blockaden, Verspannungen, etc.) richtig zu behandeln und zu lösen. Gerade in der Hundeosteopathie, die ich auch kann und anwende, arbeitet man nur mit den Händen.
Natürlich können wir einiges nicht, oder weniger gut, ohne Hilfe von sog. "flankierenden (oder auch begleitenden) Maßnahmen" schaffen, was der Grund ist, dass wir uns z.B. der Lasertherapie (Stoffwechsel-, Durchblutungs-, sanfte Heilungsunterstützung,...) oder der Magnetfeldtherapie (wieder das passende Gleichgewicht für die positiv, negativ und neutral geladenen Atome im Körper des Hundes einzustellen) bedienen. 
Und auch die Bewegungstherapie bedarf ggf. einiger Gerätschaften, die bspw. für einen nachgiebigen Untergrund sorgen, vibrieren oder die Muskulatur auf eine andere ungewohnte Probe stellt.
Und genau zu solchen Geräten gehört das Unterwasserlaufband: es soll, durch den Auftrieb des Wassers, dafür sorgen, dass der Hund weniger Gewicht tragen muss, was bspw. bei Übergewicht oder überlasteten und/oder verletzten Strukturen durchaus hilfreich sein kann. Der Widerstand des Wassers wird genutzt, um für einen größeren Kraftaufwand zu sorgen, den der Hund aufbringen muss.

Aber wusstest Du, dass... 
- diese begleitende Therapieform eigentlich zum Training von Leistungssportpferden, später dann auch -hunden, gedacht war?
- die Therapie mit dem Unterwasserlaufband bei vielen gängigen Erkrankungen kontraindiziert ist, schon allein aus der Biomechanik und -dynamik heraus?
- neuere Forschungen vor der Anwendung des UWLs nach gängigen Operationen ausdrücklich warnen?
- die Therapie mit Wasser deutlich später beginnen kann, als dass es therapeutischer Maßnahmen bedarf? 
Die Therapie sollte - im besten Falle - direkt nach Eintreten der Beschwerden (bei konservativer Herangehensweise) oder 3-4 Tage nach einem komplikationslosen, operativen Eingriff beginnen. Bei der Wassertherapie muss eine OP-Wunde erst zu 100% verschlossen sein, sonst ist das Risiko einer Infektion zu hoch, bei Verspannungen/Blockaden, etc. bedarf es erst einer Bereinigung dieser Probleme bevor überhaupt mit Bewegungstherapie begonnen werden darf.
- ein Unterwasserlaufband zwischen 20.000€ - 40.000€ (bestimmt geht auch mehr) kostet? Es gibt Leasing-Angebote dafür, keine Frage, aber bei den Kosten muss das Gerät den ganzen Tag laufen, damit es sich rentiert, mal ganz abgesehen von den Energiekosten, die nicht zu unterschätzen sind (Wasser-, Heiz-, Stromkosten)?
- Hunde mit Epilepsie, Herzerkrankungen, Durchblutungsstörungen, Hauterkrankungen gar nicht erst in das Becken dürfen?
- viele Hunde absolut gestresst im Wasser sind, was nicht zu den gewünschten Muskelaktivitäten, sondern eher noch zu weiteren Verspannungen, u.ä., führen kann?
- Du für das Training immerzu in die Praxis fahren musst, was zu Anfang mehrere Male die Woche zu einem Kurs von 20-30€ (im Schnitt) abgerechnet wird? 

Was biete ich als Alternative?
Ich besitze ein Hundelaufband mit einem Schlingentisch. Mithilfe der Schlingen sorge ich für die nötige Entlastung der betroffenen Strukturen, um unter Nutzung verschiedenster Utensilien, meine eigenen Widerstände zu schaffen. 
Natürlich habe ich weiteres Equipment in meiner Praxis, um Parcours oder einzelne Übungen mit Deinem Hund durchzuführen, dazu gehören Wackelbretter und -kissen, Gewichtsmanschetten, Therabänder oder auch Puzzlematten zur Schulung der propriozeptiven Strukturen.
Allem voran jedoch bekommst Du von mir Übungen mit, die Du Zuhause mit Deinem Hund durchführst, um die entsprechenden Strukturen zu stärken (nebenbei wird auch noch Eure Bindung  verstärkt :) ). Dabei greife ich auf alltagsübliche Situationen und Gerätschaften zurück - maximal bitte ich um die Anschaffung von erschwinglichem Therapiezubehör.
Mit dieser Vorgehensweise habe ich bereits viele Erfolge erzielt.

ABER: wenn ich merke, dass mein Patient doch einen Mehrwert durch eine begleitende UWL-Therapie hätten, verweise ich auf Kolleg*innen, die ein UWL haben. Diese Möglichkeit will ich selbstverständlich niemandem verwehren, wenn es therapeutisch sinnvoll ist.
 
 
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